
Ich bin wahrscheinlich spät dran. Dass sehr viele der nervigsten Diskussionen dieser Zeit auf der woken Welle daher schwimmen, war für mich neu. Nein, der Inhalt der Diskussionen ist nicht neu, nur, dass das alles einen Namen hat.
Ich möchte klarstellen, dass ich mit der ursprünglichen Idee dieser Bewegung keine Probleme habe – im Gegenteil. Rassismus und Diskriminierung sind Dinge, die ich nicht gut heiße. Was aber im Moment unter dieser Überschrift daher kommt, ist – gelinde gesagt – meiner Meinung nach – Scheiße!
Es wird über das Ziel hinaus geschossen. Nicht nur ein paar Meter – viele Kilometer! Unsere deutsche Sprache wird verhunzt und sinnentfremdet. Ein Studierender ist eben noch kein Student, ein Arbeitender ist kein Arbeiter und ein Lernender ist nicht automatisch Schüler. Wir verlieren Details, weil wir alles mit der Brechstange umbiegen müssen. Der Rundfunk eilt im vorausschauendem Gehorsam voraus. Was ist so schlecht am generischem Maskulinum?
Besser noch: N-Wort, I-Wort – Unwort! Außenminister*Innen – häh? Die Mohrenstraße wird dann Straße eines minimal reflektierenden afrikanischen Ureinwohners? Ich habe „Mohr“ nie als diskriminierend empfunden. OK, es geht ehrlich gsagt ja auch nicht um mich. Ich hielt es für ein Kosewort. Die Meinung farbiger Menschen dazu wäre interessant. Ist „farbig“ in diesem Zusammenhang dann überhaupt noch zulässig? Ich finde Dieter Hallervordens Meinung dazu für sehr zutreffend!